Radball ein Sport für Idealisten

  

Nach wie vor hat der Radballsport nur eine kleine aber sehr treue Fangemeinde, die diesen ebenso faszinierenden wie anspruchsvollen Sport ausübt.

 

Beim Radball spielen in der Regel zwei 2er-Teams gegeneinander. Eine Mannschaft besteht aus Torwart und Feldspieler, wobei auch der Torhüter im Feld spielen kann, oder auch der Feldspieler im Tor. Auch das 5er-Radball und das Rasenradball kommt in Württemberg zur Austragung. Natürlich wird diese Sportart nicht mit einem üblichen Straßen- oder Mountain-Bike ausgeübt, sondern mit einem Spezialfahrrad. Das wettkampfübliche Fahrrad hat keine Gangschaltung, sondern eine feste, sehr geringe Übersetzung (1:1) für den schnellen Antritt und größere Beweglichkeit auf dem Spielfeld. Das Radballrad, das ca. 13 kg wiegt, hat auch keine Bremsen, jedoch ist mit einem kurzen Rücktritt das Rad zum Stehen zu bringen. Auffallend ist der Lenker und ein weit hinten angebrachter Sattel. Die 26 Zoll Laufräder verfügen vorne über 36 Speichen und hinten über 48 Speichen, und wegen der hohen Beanspruchung beim Schuß werden bevorzugt Doppelkammerfelgen benutzt. Die Schlauchreifen, die mindestens 10 bar aufgepumpt werden, bestehen aus einer weichen Silika-Mischung, die auch bei hohem Druck noch optimale Haftung gewährleisten. Die Radballräder werden von den Vereinen angeschafft und kosten je nach Hersteller zwischen 1100 und 1500 Euro.

 

Um Radballtore, die 2m hoch und breit sind, ist ein halbkreisförmiger Strafraum gezogen (Radius 2m) Innerhalb dieses Strafraums dürfen sich immer höchstens 1 Stürmer und 1 Verteidiger aufhalten. Im Strafraum darf ein verteidigender Spieler allerdings mit den Händen abwehren. Der angreifende Spieler darf nur in den Strafraum, wenn sich der Ball darin befindet.

 

Gespielt wird im 2er Radball in der Halle auf einem Spielfeld das 14m lang und 11m breit ist und von einer 30 Zentimeter hohen Einfassung umgeben ist. Der offizielle Spielball ist bei einem Gewicht von 500-600 g mit 14-18 cm Durchmesser relativ klein, mit Stoff bezogen und mit Roßhaaren gefüllt. Bei Freischlägen erreicht er Geschwindigkeiten von bis zu 65 km/h. Er darf nur mit dem Rad oder mit dem Körper gespielt werden. Dabei müssen die Hände am Lenker und die Füße auf den Pedalen sein. Steigt ein Fahrer absichtlich oder unabsichtlich von den Pedalen oder berührt sonst irgendwie den Boden ist er nicht mehr spielberechtigt. Er muß seine verlängerte Torauslinie umfahren, bevor er wieder ins Spiel eingreifen darf.

 

Das Erlernen des Radballspielens ist nicht einfach. Im Alter von 7-8 Jahren sollte mit dem Radballtraining begonnen werden.

 

Ein Radballspiel verläuft ähnlich einem Fußballspiel. Das Spiel beginnt mit einem Anstoß am Mittelpunkt. Wird der Ball über die Bande ins Seitenaus gespielt, erfolgt vom anderen Team ein Einschlag. Fouls werden mit Frei- und Strafstößen geahndet. Letztere erfolgen vom Strafpunkt auf der gestrichelten 4m-Linie (vergleichbar mit einem Elfmeter beim Fußball) und werden nach groben Regelverstößen innerhalb des Strafraums (z.b. Fußabwehr) entsprechend geahndet. Ein Freischlag wird ausgeführt für alle Regelverstöße außerhalb des Strafraums. Der Gegner muß sich dabei mindestens 4 Meter entfernt vom Ball aufstellen. Als Foul gilt z.b. eine absichtlich herbeigeführte Karambolage mit einem Gegenspieler. Selbstverständlich ist auch das Schlagen und Festhalten eines Spielers verboten.

 

Die Spielzeit beträgt bei den Schülern (bis 14 Jahre) und Jugendlichen (14-16 Jahre) 2 mal 5 Minuten, bei den Junioren (16-18 Jahre) 2 mal 6 Minuten und bei den Aktiven (ab 18 Jahre) 2 mal 7 Minuten.